Domodossola - Exzellenz-Dorf
Anerkennungen
Dorf der Kultur
Höhe
272 m ü.d.M.
Schutzpatron
19. Juni, Santi Gervasio und Protasio
Markttag
Samstag
Touristeninformationen
www.ilborgodellacultura.it
www.visitossola.it
DAS DORF: KULTUR, TRADITIONEN UND NATUR
Domodossola, das “Dorf der Kultur”, ist eine reizende kleine Stadt, reich an Geschichte, Kunst und Traditionen. Seit jeher repräsentiert sie den Hauptort der Alpenregion des Ossola-Tals an der äußersten Nordspitze des Piemont, im Zentrum der sieben Ossola-Täler. Dank des Vorhandenseins des Internationalen Bahnhofs, der durch den Sempione-Tunnel in die nahe Walliser Schweiz führt, und der Eisenbahn Vigezzina Centovalli, die sie mit dem Kanton Tessin verbindet, nimmt Domodossola traditionell eine wichtige Rolle als Grenzstadt ein, die sowohl bei Italienern als auch ausländischen Besuchern recht beliebt ist. In der Talsenke des Flusses Toce eingebettet, bewahrt ihre fünfeckige Altstadt immer noch eine charmante mittelalterliche Atmosphäre. Die Piazza Mercato, das Wohnzimmer der Stadt im Stil der Renaissance, zeichnet sich durch elegante Paläste mit Balkonen und ausladenden Loggien, schmiedeeisernen Geländern, typischen Dächern aus Steinplatten und Portiken aus Granit aus dem 15. Jahrhundert aus. Der Platz ist Sitz des historischen Galletti-Theaters und Zentrum der bedeutendsten lokalen Veranstaltungen wie der lokale Karneval und der Weihnachtsmarkt. Nicht nur, er beherbergt das gesamte Jahr über den großen Markt am Samstag, der von Berengario I. im Jahr 917 n. Chr. gewährt wurde, mit farbenfrohen Ständen für alle Arten von Konsumgütern. Von hier aus erreicht man die alte Via Briona, die als die charakteristischste von Domodossola gilt, wo der Turm des alten Bischofspalast aus dem vierzehnten Jahrhundert und die Plätze Rovereto, Fontana, Chiossi und Convenzione, wo sich der Palazzo San Francesco erhebt, zu sehen sind. Letztgenannter wurde auf den Resten einer Kirche aus dem dreizehnten Jahrhundert errichtet und ist heute Sitz eines Museums, das dem Museumsverein von Ossola angehört. Auf der Piazza Chiossi bemerkt man den Palazzo Silva, der zwischen dem sechszehnten und siebzehnten Jahrhundert erbaut wurde. Dieser Palast ist ein seltenes Beispiel eines Adelshauses der Spätrenaissance. Die Stiftskirche von Domodossola wurde zwischen 1792 und 1797 auf den Ruinen einer Kirche aus dem 15. Jahrhundert erbaut. Sie ist den beiden Mailänder Märtyrern Gervasio und Protasio geweiht, deren Fest am 19. Juni mit einer großen Prozession gefeiert wird. Genau zu diesem Anlass findet der "Giugno Domese" statt, ein großes Festival mit Shows, Kabarett, Musik, Zaubereien und einem großen Publikum, das in den Ort strömt, um den Auftritten von Künstlern von nationalem Ruhm beizuwohnen. In der Stiftskirche kann das alte Portal aus Serpentin bewundert werden. Es gehörte zur vorherigen romanischen Kirche. Zudem sind die Fresken und die Dekorationen des Malers aus Vigezzo Lorenzo Peretti (1774-1851), der Architrav mit dem Relief von Karl dem Großen und die Kapelle San Carlo Borromeo mit dem Gemälde des berühmten Walliser Malers Tanzio Da Varallo (1615) zu bestaunen. Im vierzehnten Jahrhundert wurde aufgrund der ständigen Invasionen der Walliser Domodossola mit starken Festungsmauern umgeben, die die Stadt vollständig umschlossen. Heute sind von diesen nur noch geringe Spuren erhalten: der kleine mittelalterliche Turm in der Via Monte Grappa, ein Mauerabschnitt in der Via Facchinetti und der Körper des Eckturms in der Via Canuto. Nicht zu versäumen ist weiter die Aussicht vom Colle della Mattarella, der vom Zentrum der Stadt entlang des Aufstiegs der Via Crucis erreichbar ist. Man blickt auf das Spezial-Naturschutzgebiet des Sacro Monte Calvario, UNESCO-Weltkulturerbe. Ausgehend ab dem Jahr 1656 erbaut, weist sie fünfzehn Kapellen mit Terrakottastatuen auf. Diese stellen Szenen aus der Passion Christi dar. Zudem wird von hier ein herrlicher Blick auf die Stadt und die umliegenden Alpen geboten. Im Jahr 1828 ließ sich der Ordensmann und Philosoph Antonio Rosmini dort nieder und gründete das “Istituto della Carità”, dessen Verwalter noch heute die Rosminianischen Väter sind. Man erreicht den Sacro Monte auch über den Ortsteil Calice, aus dessen malerischen Weiler San Quirico, Crosiggia und Anzuno hervorstechen. Letzterer ist eine Etappe auf der Wanderroute “Via dei Torchi e dei Mulini”, voller Zeugnisse der ländlichen Wirtschaft vergangener Zeiten. An den Hängen des Moncucco erhebt sich schließlich die alte Siedlung Vagna, die entlang der Straße liegt, die nach Lusentino und zu den Skianlagen von Domobianca führt.
Typische Önogastronomie
Die Brisaula Val d’Ossola ist eine herausragende Wurstware der Gegend, die in Beura Cardezza, Masera, Crevoladossola entlang der Ebene des Toce und in den Valli Anzasca, Antrona und Divedro von zertifizierten Erzeugern der gleichnamigen Vereinigung stammt. Sie zeichnet sich unter anderem durch die hohe Qualität des Fleisches, das außerordentlich mager, mit delikatem Aroma, ausgewogenem Geschmack und fein gewürzt ist, aus. Eben die Gewürze und die Veredelung sind das Geheimnis eines jeden Handwerkers, um die eigene “brisaula”, die sich auch im Namen von der berühmten Veltliner Schwester abhebt, im Geschmack einzigartig zu machen. Um die lokalen Wurstwaren noch mehr zu genießen, gibt es die herzhaften Bergweine: in den terrassierten Weinbergen nördlich der Toce-Ebene, an den Hängen der Ortschaften Domodossola, Crevoladossola, Villadossola, Trontano und Crodo, werden in der Tat die Ossola-Täler DOC produziert, die aus Nebbiolo-, Croatina-, Merlot- und Chardonnay-Trauben stammen.
Beherbergung
www.distrettolaghi.it/ospitalita
Trekkingrouten
Empfohlene Slow Trek-Routen: "Le antiche borgate di Domodossola"
Fahrradrouten
Empfohlene Fahrradrouten: "CICLOVIA DEL TOCE, in bici tra i fiumi", "CICLOVIA DEL TOCE, in bici tra i borghi" e "Domobianca e Sacro Monte Calvario di Domodossola"
Zugänglichkeit
Das Zentrum von Domodossola ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität vollständig zugänglich und es bestehen keine besonderen Barrieren.
Empfohlene Route "For all": "Valli dell’Ossola: DOMODOSSOLA, VOGOGNA E DINTORNI"
Handwerk
Die Ossola-Keramik ist heute ein wertvolles Zeugnis der antiken Kunst, die ursprünglich 1808 in der Werkstatt von Bartolomeo Toietti, Pfarrer von Premia, im Valle Antigorio, entstanden ist. Bis zum Jahr 1862 wurde der entlang des Flusses Alfenza gewonnene Ton zum Ofen in Premia transportiert und dort verarbeitet, um häufig verwendeten Artefakte wie Krüge, Teller und Schüsseln herzustellen. Die Produktion wurde später aufgegeben, bis im Jahr 1978 die Werkstatt Kamares in Crevoladossola, die sich durch die Marke „Piedmont Excellence Artisan“ hervorhebt, die alten Techniken der manuellen Verarbeitung und den Stil der Intonation wieder aufnahm. Im Atelier von Domodossola können heute, so wie einst, die Keramiken und Gegenstände mit üppigen Blüten und klassischen blauen, roten und braunen Ornamenten bewundert werden.
Archivio Fotografico Distretto Turistico dei Laghi
Foto di Marco Benedetto Cerini