Ghiffa
Die kleine Gemeinde, die sich mit ihren fünfzehn Ortsteilen, dreizehn Kirchen und zahlriechen Votivkapellen von den Ufern des Sees bis zum Gipfel des Monte Cargiago erstreckt, geht direkt auf den antiken Verband von San Maurizio della Costa, eine mittelalterliche von Intra abhängige Aufteilung der Region um Verbania mit sowohl ziviler als auch religiöser Bedeutung, zurück.
Zu den schönsten Schätzen zählen der Sacro Monte della Santissima Trinità. Dies ist der ideale Ort, um umgeben von Natur entlang der Wege, die durch den Wald führen, zu spazieren oder um den monumentalen Komplex, der drei Kapellen, die Wallfahrtskirche und den Portikus der Via Crucis umfasst, zu bewundern.
Am Seeufer liegt das Museo del Cappello - Hutmuseum: ein vielseitiger Raum, der der Geschichte der Hutmacherkunst gewidmet ist, die von der italienischen Brillanz der Hutfabrik Cappellificio Panizza erschaffen wurde. Hier eröffnete der aus Biella stammende Giovanni Panizza im Jahr 1879 die gleichnamige Hutmacherei, die sich auf internationaler Ebene einen Namen machte.
Unter den Ortsteilen heben wir folgende hervor:
CARGIAGO. Die Wälder, die sich vom See von Cargiago hinauf bis zum Heiligtum der Dreifaltigkeit erstrecken, öffnen sich entlang einer Abfolge von Wegen und Saumpfaden, die wunderschöne Panoramablicke auf den oberen Lago Maggiore bieten.
CEREDO. Dieser Ort war der Sitz des Gerichts oder der Richterbank der Feudalherren Morigia und noch heute ist der Balkon zu sehen, von dem die Urteile verkündet wurden.
SUSELLO. Der alte Weiler wurde fast vollständig von der Pest im Jahr 1630 zerstört. Schmuckstück des Ortes ist die Kirche Santa Maria Assunta, ein Nationaldenkmal, das bereits im Jahr 1173 existierte. Ein großartiger künstlerischer Blickfang ist der Freskenzyklus aus dem XVI. Jahrhundert. Der Zyklus ist ein Werk von Joannes Maria de Rumo aus Oleggio, ein Maler der Schule von Gaudenzio Ferrari.
SELVA. In der Nähe von Selasca, wo der Wildbach Ballona die antike kleine Brücke durchquert und in den See abfällt, finden wir Selva, den ehemaligen Sitz der renommierten Spinnerei Bianchi, später Cucirini Cantoni Coats. Das Gebiet, das ursprünglich ein dichter Wald gewesen sein muss, ist Sitz eines Wohn- und Sportkomplexes. In Richtung San Maurizio ließ der Prinz Pietro Troubetzkoy die Villa Ada in einem prächtigen Park voller exotischer Pflanzen errichten.
SASSO. Von der zweisäuligen Kapelle, die der Madonna di Re geweiht ist und wo bereits im Jahr 1881 ein Krater mit frischem Wasser hervorsprudelte, läuft man hinauf zum Platz einer antiken Villa. Oberhalb dieser wurde im Wald das Holz gesammelt und auf besonderen Lichtungen zu Holzkohle gebrannt, die im 18. und 19. Jahrhundert in Mailand vermarktet wurde, indem sie auf die sogenannten “burchielli” (typische Boote), die durch den See und die Schifffahrtskanäle glitten, verladen wurde.
SAN MAURIZIO. Die Panorama-Pfarrkirche wurde im XVI. Jahrhundert durch die Erweiterung des Oratoriums umgebaut. Der Weiler wurde um sie herum errichtet. Der Palazzo der Schule, die von den Suore-Schwestern geführt wird, sticht hervor. Die Schule wurde im Jahr 1910 auf Wunsch von Teresa Ceriana Racca eingeweiht.
BOZZELA. Der steile Abschnitt der Straße, die den See anbindet, führte zum großen Schutzhafen der Morigia. Zudem lagen hier auch Anlagen mit den großen Ställen der Feudalherren, die die angrenzenden Wiesen nutzen.
FRINO. Dieser Ort war das Zentrum der feudalen Verwaltung. Hier erhebt sich, wohlmöglich an der Stelle einer alten Burg, der Palazzo dei Morigia, Feudalherren des Verbands San Maurizio. Auf der Lünette des Oratoriums kann man eine Mariä Geburt von Daniele Ranzoni bewundern.
RONCO. Neben der Kirche, wo die Grafen Marocco residierten, erweckte 1920 Dr. Luigi Rovetta das große Pflegeheim, das für seine Pflege von Stoffwechselkrankheiten berühmt ist, zum Leben. Das natürliche Heilmittel zur Entgiftung ist pflanzlicher Art. Das Pflegeheim, das im Jahr 1980 geschlossen wurde, wird derzeit zu einem Wohnhotel zu touristischen Zwecken umgebaut.