Malesco - Exzellenz-Dorf
Anerkennungen
Orange Fahne des Italienischen Touring Clubs
Höhe
761 m ü.d.M.
Schutzpatron
29. Juni, Santi Pietro und Paolo
Markttag
Dienstag
Touristeninformationen
www.ecomuseomalesco.it
www.visitmalesco.it
DAS DORF: KULTUR, TRADITIONEN UND NATUR
Malesco war im Laufe der Jahrhunderte das bevölkerungsreichste Dorf des Valle Vigezzo und noch heute ist es eine der wichtigsten Siedlungen des Tals. Es wird angenommen, dass seine Ursprünge bis in die prähistorische Zeit zurückreichen. Mit Sicherheit war es eine römische Siedlung, von der Gräber, Grabausstattungen und das Pflaster einer antiken Straße gefunden wurden. In dem Dorf, das vom Italienischen Touring Club mit der Orangen Fahne ausgezeichnet wurde, findet die architektonische Tradition von Vigezzo in seiner eleganten Schönheit Bestätigung. Die Fresken von Giovanni Valtorta in der Pfarrkirche SS. Pietro e Paolo (XVIII. Jahrhundert) und die Gemälde von Giuseppe Maria Borgnis im Gabbio-Oratorium hingegen erinnern daran, dass wir uns im “Tal der Maler” befinden. Im Museum des Nationalparks Val Grande, Teil des Ökomuseums für Speckstein und Steinmetze, ist eine Dauerausstellung der Geschichte des Specksteins gewidmet. Der Ortsteil Zornasco rühmt sich neben der Kirche San Bernardo di Mentone (XV.-XVI. Jahrhundert) mit dem Vorhandensein einer weiteren „Zelle“ des Ökomuseums, dem Mulin dul Tacc, ausgestattet mit einer Ölmühle, die einst zum Zerkleinern der Hanffaser diente die, die im Tal sehr wertvoll ist, weil sie verwendet wurde, um den Stoff zu Weben, aus welchem man Hemden und Bettlacken herstellte. In Zusammenhang mit dem Ökomuseum steht auch die thematische Ausstellung über den aus Malesco stammenden Giovan Maria Salati, der erste Mann, der den Ärmelkanal durchschwamm, im städtischen Waschhaus. Mit seinem umfassenden kunsthistorischen, traditionellen und ökologischen Erbe ist das Ökomuseum in Malesco, das seit 2007 von der Region Piemont anerkannt ist, Teil des Netzwerks der Vereinigung “Associazione Musei Ossola”. Seine Anwesenheit macht Malesco zu einem bedeutenden kulturellen Ziel im Panorama der Alpendörfer. Zudem ist Malesco die ideale Ortschaft für die Ausrichtung des Internationalen Kurzfilmfestivals, eine Veranstaltung von internationaler Reichweite, die nunmehr im Juli in Vigezzo einen festen Platz hat. “Malescorto”, dies ist der Name des Festivals, bietet jeden Abend im Gemeindekino die Vorführung hochwertiger Kurzfilme aus aller Welt, gefolgt von der Prämierung der Siegerkurzfilme.
Malesco gehört zum Gebiet des Nationalparks Val Grande. Das nahe Valle Loana, Zugangsportal zum Park für diejenigen die aus dem Valle Vigezzo kommen, gehört zu den beliebtesten Orten, um mit recht zugänglichen Ausflügen in die Wildnis einzutauchen oder um den Park zu durchqueren. Letztgenannter Vorschlag eignet sich nur für erfahrenere Trekker. Das Val Loana ist auch in geologischer Hinsicht mit seinen Aufschlüssen aus weißem Marmor und den Steinbrüchen aus schwarzem Kalkstein, der einst zur Herstellung von Kalk durch Kochen in den kürzlich restaurierten Öfen verwendet wurde, interessant. In diesem kleinen Tal wurde der bereits genannte Speckstein abgebaut, von dem einige Spuren bis heute entlang der Straße, die von Malesco in die Nähe von Fondo li Gabbi führt, zu sehen. Hier, oberhalb der Einfassungsmauer der Straße, erblickt man einen Felsbrocken, der deutliche Spuren des Abbaus von Blöcken für die Bearbeitung von Töpfen an der Drehbank, die als große kreisförmige Löcher unterschiedlicher Tiefe erscheinen, aufweist. Andere obere Blöcke wurden nicht vollständig abgebaut, was auf die Präzision hindeutet, mit der der Handwerker gearbeitet hat, um zu verhindern, dass sie zersplittern
Vor dem Erreichen von Finero, ein weiterer Ortsteil von Malesco, trifft man auf Pian dei Sali, eine typische feuchte Berglandschaft, die sich nach den Spitzkehren von Scopello eben öffnet. Dies ist der perfekte Lebensraum für den Grasfrosch, eine besondere Amphibienart, deren Besonderheiten der braun-orangefarbene Mantel und die Anpassungsfähigkeit an große Höhen sind, die es ihm ermöglicht, auch über 2500 Meter hinaus zu leben.
Typische Önogastronomie
Zu den herausragenden Wurstwaren der Ossola-Gegend gehören der Rohe Schinken aus Vigezzo mit einem eleganten Räucheraroma; der Ziegenschinken mit atavistischem Duft und einem Aroma von Wild, Eiche und Wacholder; der Brisaula Val d’Ossola, delikat gewürzt. Noten von Tieren, von Wald und Unterholz und getrocknetem Obst, die die Empfindungen von Weichheit und Süße begleiten.
Der Brot-Milch-Kuchen ist der Bergkuchen schlechthin. Er wird typischerweise aus einem Teig aus Milch und Schwarzbrot, das ursprünglich aus Coimo im Valle Vigezzo stammt, dem Kakao und Rosinen hinzugefügt werden, um mit Rosmarin und Lorbeer zu garnieren, hergestellt und anschließend im Ofen einem Terrakottatiegel gebacken. Die wahre Einfachheit, die einen unnachahmlichen Geschmack umschließt.
Um diese Köstlichkeit zu begleiten, gibt es in der Ossola-Gegend nicht nur den Wein, sondern auch frisches Wasser, das aus rein natürlichen Quellen fließt. In Malesco befindet sich die Fonte Alpia mit sehr leichtem Wasser mit niedrigem Mineralgehalt und dank der ausgewogenen Mineralisierung und der Qualität seiner Komponenten angenehmem Geschmack. Das Acqua Vigezzo wird so, wie es aus der Quelle sprudelt, in Flaschen abgefüllt und in den Versionen ohne Kohlensäure, mit Kohlensäure und mit geringer Kohlensäure angeboten. Seine Flaschen sind aufgrund des künstlerischen Etiketts bekannt geworden, das die Gemälde der Malschule von Vigezzo repräsentiert, ein Hauch von sehr angenehmer ästhetischer Wirkung und Werbung für das Territorium.
Beherbergung
www.distrettolaghi.it/ospitalita
Trekkingrouten
Empfohlene Slow Trek-Routen: Valle Vigezzo: LAGHI DI MUINO
Fahrradrouten
Empfohlene Fahrradrouten: Vigezzo in bici: percorso Druogno - Re Pineta
Handwerk
Speckstein, „laugera“ in der Ossola-Sprache und „leuźèrie“ im Malesco-Dialekt, ist eine felsige Zusammensetzung von undurchsichtiger grüner Farbe, leicht zu bearbeiten und mit außergewöhnlicher Feuerbeständigkeit. Der Name selbst, vom lateinischen „olla“ oder „Behälter für Öl“, lässt uns seine typische Verwendung in der Geschichte verstehen. Der Speckstein aus Malesco wird im angrenzenden Valle Loana abgebaut. Die im Museum des Nationalparks Val Grande gesammelte Funde sind zum Großteil Artefakte, die handwerklich auf der Drehbank bearbeitet und für den häuslichen Gebrauch bestimmt wurden (Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmitteln, Herstellung von Öfen und Kaminen). In vielen Restaurants des Valle Vigezzo ist es möglich, bis heute Gerichte zu probieren, insbesondere Fleischgerichte, die vorzüglich auf dem Grill auf der Pioda (dt. Tischgrill) aus Laugera zubereitet werden. Es fehlt nicht an Funden von Specksteinen für den zivilen (Aquädukte und Gebäude), städtebaulichen (Brunnen) und architektonischen (Verzierungen) Gebrauch, die von erfahrenen Steinmetzen aus Vigezzo von einst bearbeitet wurden.
Archivio Fotografico Distretto Turistico dei Laghi
Foto di Marco Benedetto Cerini