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Kunst, Kultur & Glaube
Seen

Mergozzo - Exzellenz-Dorf

Lago di Mergozzo

Anerkennungen
Orange Fahne TCI

Höhe
196 m ü.d.M.

Schutzpatron
15. August, Santissima Maria Assunta

Markttag
Dienstag

Touristeninformationen
www.comune.mergozzo.vb.it

DAS DORF: KULTUR, TRADITIONEN UND NATUR
Der Lago di Mergozzo ist ein friedlicher Winkel in nur wenigen Kilometern Entfernung von der Mündung des Flusses Toce in den Lago Maggiore, aus dem dieser kleine und liebliche Wasserspiegel vor fünf bis sechs Jahrhunderten entstanden ist. Das Dorf Mergozzo, eingebettet an den Ufern seines Sees und eingefasst von den ersten Bergen der Gegend von Ossola, wurde mit der Orangenen Fahne ausgezeichnet. Die prähistorischen Überreste zeugen, wie sich der Mensch dort vor mindestens 5000 Jahren niedergelassen hat. Dank seiner Transitlage zwischen der Ebene und den Alpen –es wird als “Tor zum Ossolatal” bezeichnet – erlangte Mergozzo in römischer Zeit eine entscheidende Bedeutung. Die archäologischen Spuren von der Steinzeit bis in die Römerzeit werden im Städtischen Archäologischen Museum aufbewahrt. Der schöne Platz am See beherbergt die Alte Ulme, ein jahrhundertealter Baum mit hohlem Stamm, der das unbestrittene Wahrzeichen der Ortschaft ist und der, aufgrund seines historisch-naturalistischen Werts als “monumentaler Baum des Piemonte” anerkannt wurde. Vom Platz führen die zentrale Via Roma, die malerische Ruga und die engen mit Gassen mit Kopfsteinpflaster bergauf und durchqueren die Ortschaft und öffnen sich auf bezaubernden Plätzen. Entlang der Hauptstraße erheben sich die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aus dem XVI. Jahrhundert und die Kirche Santa Marta. Vor erstgenannter liegt eine erhabene Freitreppe und sie wird von einem Portikus flankiert, der die Via Crucis aus dem XIX. Jahrhundert schützt. Die Kirche Santa Marta ist in rein romanischem Stil des XII. Jahrhunderts gehalten. Die “Scarpia”, eine lange Treppe, die in den Felsen geschlagen wurde, und von den Resten der Burg (Casaforte) beherrscht wird, führt zur charakteristischen Ortschaft Sasso, dem ältesten Kern des Dorfes, der sich in dominierender Position mit Blick auf den See befindet. Hier können Sie die typischen Steinhäuser und das Oratorium Santa Elisabetta (1623) mit dem kleinen Glockenturm aus Granit bewundern. Dieser bewahrt die älteste Glocke des unteren Ossola-Tals auf (1669). Mergozzo erhebt sich im Schatten des Montorfano, einem Granitblock von 794 Metern Höhe, der zu Fuß direkt vom Sasso entlang dem “Sentiero Azzurro” zu erreichen ist. Der in den Steinbrüchen unter freiem Himmel dieses Berges abgebaute Granit wurde für den Bau bedeutender Denkmäler, wie die Säulen von San Paolo Fuori le Mura in Rom, verwendet. Im bereits erwähnten Archäologischen Museum, auch Sitz des Ökomuseums des Granits des Montorfano, werden die Geschichte und die Bearbeitung dieses Materials, das stark mit der kulturellen und wirtschaftlichen Identität verbunden ist, beschrieben. Auf ihm liegt eines der interessantesten Beispiele der Romanik in der Gegend: die Kirche San Giovanni Battista, die auf das XI.-XII. Jahrhundert zurückgeht, aber auf den Resten einer noch älteren Kultstätte aus dem V.-VI. Jahrhundert zurückgeht. Von hier geht es hinauf, vorbei an den Häusern bis zum Belvedere, dem Panoramabalkon mit Blick auf den Lago Maggiore und den Borromäischen Golf. Die Linea Cadorna, von der man auf einen Abschnitt direkt auf dem Montorfano trifft, ist ein beeindruckendes Militärsystem, das auf Wunsch des Generals Luigi Cadorna im Ersten Weltkrieg zur Verteidigung der italienischen Grenze nahe der Schweiz entstanden ist. Die Bunker und Schützengräben, die in Wirklichkeit im Krieg nie benutzt wurden, liegen heute entlang einer Trekkingroute und bewahren einen bedeutenden historisch-schulenden Wert. Etwa 2,5 km lang rühmt sich der Lago di Mergozzo kristallklaren Wassers mit dem Verbot für Motorboote. Der See ist das ideale Habitat für vielfältige Fischarten und kleine Tiere, wie zum Beispiel die Oxygastra curtisii, eine seltene Libelle, Index für die Umweltqualität. Der See ist auch aufgrund seiner familienfreundlichen Strände, Ruder- und Angelmöglichkeiten bekannt. Mergozzo mit seinen unzähligen Ortsteilen – Bracchio, Candoglia, Albo, Bettola und Nibbio – befindet sich am Fuße des Nationalparks Val Grande, von dem man vom Dorf den weitläufigen Kamm aus schroffen Gipfeln, Felsen und dichten Wäldern bewundern kann. Schließlich grenzt er an Fondotoce und das Naturschutzgebiet Canneti, das sich hier üppig zwischen Wasser und Land erstreckt und zu den Schutzgebieten des Tessins und des Lago Maggiore gehört.

Typische Önogastronomie
La Fugascina ist der typische Keks von Mergozzo: ein duftender Mürbeteig, heiß aus dem Ofen genommen und in kleine Quadrate geschnitten mit einem unwiderstehlichen Geschmack. Historisch wurde er anlässlich der Feierlichkeiten der Sant'Elisabetta zubereitet, als die Familien gewohnt waren, sich zum Ofen zu begeben, um die süße hausgemachte Focaccia im Austausch zu einer Spende für die Kirche garen zu lassen. Heutzutage hingegen wird er jeden Morgen vom städtischen Bäcker zubereitet. Die Tradition des Festes am 4. Juli, dessen Schwerpunkt eben die kleine Kirche und der kleine Platz Sant’Elisabetta “al Sasso” war, ist im Übrigen die beliebteste Veranstaltung in Mergozzo, bei der die Fugascina die Straßen mit ihrem berauschenden Duft zwischen Musik, Lobeshymnen und Gesängen füllt.

Beherbergung
www.distrettolaghi.it/ospitalita

Trekkingrouten
Empfohlene Slow Trek-Routen: Lago di Mergozzo: MERGOZZO – MONTORFANO und HISTORISCHE BERGSTRASSE: Linea Cadorna

Fahrradrouten
Empfohlene Fahrradrouten: CICLOVIA DEL TOCE, in bici tra i fiori und Mergozzo e il Montorfano 

Handwerk
Aus den Steinbrüchen von Candoglia, Ortsteil von Mergozzo, hat ab 1387 durch Konzession des Herzogs Gian Galeazzo Visconti, die Veneranda Fabbrica del Duomo di Milano den wertvollen weiß-rosa Marmor für den Bau der berühmten Mailänder Kathedrale abgebaut. Dank der unermüdlichen Arbeit der „picasass“, der Steinbrucharbeiter im lokalen Dialekt, wurden die schweren Steinblöcke geschnitten und aus dem Steinbruch gewonnen und anschließend auf große Flöße verladen, die entlang des Flusses Toce verankert lagen. Von hier machten sie sich auf die Reise entlang des Lago Maggiore, des Tessins und der Navigli, um letztendlich das Zentrum von Mailand zu erreichen. Der Steinbruch mit seinen Gängen ist noch heute für Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten aktiv: wenn ein Teil des Doms beschädigt wird, wird es durch ein anderes identisches, das aus einem neuen Marmorblock gewonnen wird, der in Candoglia abgebaut und von den erfahrenen Händen der Steinmetze der Fabrik bearbeitet wird, ersetzt.

Archivio Fotografico Distretto Turistico dei Laghi
Foto di Marco Benedetto Cerini

Telefono
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