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Outdoor & Natur

STRECKE SLOW TREK - Naturschutzpark Veglia-Devero: Devero zwischen Alm und See

Valli dell'Ossola
8,50 km
Pfadlänge
300 m
Höhenunterschied
3-6 Stunden
Dauer der Route
Mittelstand
Schwierigkeitsgrad der Route

Rundspaziergang über die friedlichen Weiden der Alm, Alpe Devero, um den eindrucksvollen Hexensee und den großartigen Lago Devero zu entdecken und das charakteristische Örtchen Crampiolo zu erforschen.

Ausgangs- und Zielort: Alpe Devero, Ortschaft Ai Ponti (1640 m)
Höchster Punkt: Montorfano-Lago Devero (1863 m)
Höhenunterschied: Etwa +300 m insgesamt
Entfernung: 8,5 km insgesamt
Wanderzeit ohne Pausen: 2 Stunden und 30 Minuten insgesamt
Art des Pfads: Wanderweg, Piste
Wegweiser: weiß-rote Schilder und Holzschilder
Wasser: Brunnen in Alpe Devero, in Cantone und in Crampiolo
Empfohlene Jahreszeit: ganzjährig; im späten Frühling wegen der blühenden Wiesen, im Sommer wegen der Kühle des Hexensees, im Herbst wegen der warmen Farben und der röhrenden Hirsche, im Winter ein einfacher Spaziergang mit Schneeschuhen.
Hinkommen: 33 km entfernt von Domodossola. Richtung Crodo und dann Richtung Valle Formazza bis Baceno. Dann Ausschilderung nach Devero (blaue Schilder) und Naturschutzpark Veglia-Devero (braune Schilder) für 12 km. Gebührenpflichtiger Parkplatz bei der Alm, Alpe Devero (5,00 Euro pro Tag) – Mit dem Bus Linie Domodossola-Formazza bis Baceno (www.comazzibus.com), Minibusservice zwischen Baceno und Alpe Devero (www.unionemontanaaltaossola.it).
Informationen: Distretto Turistico dei Laghi – www.distrettolaghi.it; Pro Loco Baceno Fremdenverkehrsbüro – Via Roma 56, Baceno - Tel. +39 0324.62579; IAT Fremdenverkehrsbüro – Loc. Bagni 20, Crodo - Tel. +39 0324.600005; Naturschutzpark Veglia-Devero – www.areeprotetteossola.it; Gemeinde Baceno – www.comune.baceno.vb.it; Berggemeinde Valli dell’Ossola – www.cmvo.it

die Tour

Wir befinden uns im Naturschutzpark Veglia-Devero.

Im Jahre 1995 wurde die Verwaltung zwei getrennter Naturschutzgebiete vereint: Die Gebiete Veglia (1978 als erster Regionalpark des Piemonts gegründet) und Devero (von 1990). Auf einer Fläche von 86 Quadratkilometer zeichnet er sich durch eine typische Alpenlandschaft zwischen 1600 und 3500 m ü. d. M. aus. Diese Welt ist von der menschlichen Arbeit geprägt, mit sanften Weiden umgeben von kargen Bergspitzen. Der Park umfasst die Gebiete der Gemeinden Baceno, Crodo, Varzo und Trasquera. Veglia und Devero, die diesem Naturschutzkomplex seinen Namen verleihen, sind die beiden größten Almen des Ossola-Tals.

Auf dem schönen gepflasterten Weg wandernd kommt man zwischen den Wohnhäusern der Ortschaft hindurch, bis zum Oratorium San Bartolomeo aus dem 17. Jh, um dann die Brücke des Biscagna-Bachs zu überqueren.

Hier ist eine Variante möglich, die zu dem großen Spielplatz links führt, der von diesem kleinen Bach und dem Rio della Rossa begrenzt wird. Wenig dahinter liegt auch das Museo dell’Alpeggio (Almmuseum) in der ehemaligen Bergstation der Seilbahn Goglio-Devero (im Sommer geöffnet, Info Tel. +39 0324.72572). Bis in die Siebziger Jahre waren die beiden Ortschaften durch eine Seilbahn verbunden. Diese war 1939 gebaut worden, um Material und Mitarbeiter des Stromerzeugers Edison Volta (später Enel) zu befördern. Im Jahr 1944 war sie Schauplatz eines tragischen Ereignisses, als sie wenige Meter nach der Abfahrt gestoppt wurde und die Nazifaschisten vier Partisanen erschossen. Später wurde sie zu touristischen Zwecken verwendet und geschlossen, als die Asphaltstraße Alpe Devero erreichte.

Ein Stück hinter der Brücke befindet sich ein weißes Haus, auf dem man eine Sonnenuhr erkennen kann. Wenn man nach oben schaut, kann man sehen wie hoch der Schnee hier liegen kann. Beeindruckend! Man lässt die Straße rechts liegen, geht weiter geradeaus an dem Gebäude des Gasthofs vorbei und folgt den weiß-roten Zeichen „Lago delle Streghe 0.45“. So kommt man auf einem „Pfad für Alle“, der auch mit Kinderwagen zu befahren ist, weiter über die offenen und friedlichen Felder der Devero-Alm.

Die weite Hochebene ist durch einen ehemaligen Glazialsee entstanden, der mit der Zeit ausgetrocknet ist. Im Mittelalter war diese Gegend noch eine reine Sumpflandschaft, doch bei der späteren Urbarmachung wurde das Feuchtgebiet stark reduziert zugunsten der Wiesen und Weiden.

Man lässt die Straße rechts liegen und erreicht mit leichtem Anstieg die Ortschaft Cantone (etwa 1640 m), wo sich auch die Schutzhütte des italienischen Alpenvereins (CAI) Castiglioni befindet. Am ersten Wohnhaus angekommen, biegt man rechts ab und steigt leicht an (Holzschilder). Wenig später verlässt man die Piste, um einen Wanderweg rechts einzuschlagen (kleines Schild „Crampiolo-lago“), der mit einem entschiedenen Anstieg begrenzt von senkrechten Steinen zu einer einsamen Alm (Brunnen) führt. Der Weg wird flacher und man kommt durch ein hübsches kleines Tal mit dem Namen Vallaro, das Weiden und Bäume umfasst und von vielen großen Felsbrocken übersät ist, die zum Klettern einladen. Außerdem tauchen einige Steinhäuschen plötzlich auf, fast wie durch Zauberhand, während die Umgebung waldiger und eindrucksvoller wird. Ein steilerer Anstieg bringt uns zu einigen Häusern aus Stein und Holz.

Wenn man etwa 5 Minuten links weitergeht, kommt man zu den Überresten eines alten Kalkofens, der am Naturweg liegt. In diesen Öfen wurden Kalkfelsen, bei ständig glühenden Flammen für eine ganze Woche gebrannt, so dass die Temperaturen, bis auf tausend Grad Celsius ansteigen konnten. So erhielt man „Kalkerde“, die mit Wasser vermischt zu, dem man im Bau verwendeten „Löschkalk“ wurde. Unter Zugabe von sehr viel Wasser erhielt man eine Flüssigkeit zum „Kalken“, mit Mauerwerk desinfiziert werden konnte.

Man geht nun nach rechts (Schild „Crampiolo 0.15“) und verlässt nach wenigen Schritten den breiten Weg, der direkt nach Crampiolo führt, und schlägt einen kleineren Weg nach links ein (Schild „Lago delle Streghe“), der zwischen Ginster, Blaubeeren und Rhododendren entschieden ansteigt. Der Anstieg ist nur kurz und der Weg wird flacher. Er ist fast von der Vegetation zugewachsen, so dass das letzte Stück zum See durch ein wie verwunschenes Dickicht führt. Es scheint, als wollten die Hexen ihren Teich durch einen Zauber schützen. Dieser Teich erscheint dann fast überraschend zwischen der dichten Vegetation. Wir befinden uns am Südende des Hexensees (1772 m), der Weg rechts verläuft entlang des ganzen Ostendes des Sees, so dass man am anderen Ende ankommt, wo niedrigere und spärlichere Sumpfpflanzen wachsen. Der Weg verläuft ein ganzes Stück oberhalb des Wasserspiegels, so dass man einen schönen Blick auf das klare Wasser hat, das einer unterirdischen Quelle entspringt. Anschließend geht man abwärts zu einem Steg, auf dem man das Feuchtgebiet überquert, dann geht es ein kurzes Stück am anderen Ufer weiter, bis zu einem großen Felsblock, der den Weg am See versperrt und in dessen Nähe in einer Nische in einem kantiger Stein ein heiliges Bild verborgen ist. Wieder auf dem Steg geht man auf dem linken Wanderweg (Schild „Crampiolo 0.10“) weiter und erreicht in Kürze das Dorf. Der kleine Weg führt zu einer Brücke über den Devero-Bach, den wir jedoch nicht überqueren. Es geht dagegen auf einem unbefestigten Weg am Flusslauf mit dem Bach zur Rechten weiter (weiß-rotes Schild „Lago Devero 0.20“). Der unbefestigte Weg wird schnell zu einer sehr steilen gepflasterten Straße, die in wenigen Metern hoch ansteigt, bis sie zu einem Wanderweg wird, der genau neben den Staudamm Codelago (1856 m) ankommt, wo man vor dem türkisfarbenem Wasser des Lago Devero, mitten im Naturpark Veglia-Devero, steht.

Der zwischen 1908 und 1912 erbaute Staudamm Codelago war einer der ersten im Ossola-Tal. Durch seinen Bau stieg der Wasserspiegel des zuvor bestehenden Sees um 20 Meter an.

Nach einer Rast am Seeufer, wo man die Gipfel, die diese Gegend in ihrer ganzen Pracht umgeben und einrahmen, bestaunen kann, geht es weiter auf der Dammkrone (Schild „giro del lago“), um dann zu einer Treppe zu gelangen, die man hinaufsteigt. Dann geht man auf dem Wanderweg weiter, der oberhalb um die Gebäude des Kraftwerks herum verläuft. Achtung bei der ersten Abzweigung nach links, sofort hinter den Gebäuden des Kraftwerks, geht es sehr steil abwärts zum Seeufer, wo man sich bei einer sehr kurzen einfachen Passage über Felsen an einer Kette festhalten kann. (Auf sehr kleine Kinder aufpassen). Man wandert ein kurzes Stück am See entlang, um sich dann ein wenig vom Wasser zu entfernen und in Richtung des halb verlassenen Dorfes Montorfano (1863 m) zu gehen, wo man von einem Bildstock auf dem Gipfel eines Kaps einen wunderschönen Blick auf den von Bergen umgebenen See hat. Beim Verlassen des Dorfes nimmt man wieder den Wanderweg (Schilder „Crampiolo via Dighetta“), der weiter oberhalb am Rand dieser kleinen Bucht des Sees, östlich von Montorfano, verläuft, bis man zu einem kleineren Staudamm kommt.

In den Jahren 1921-24 erhöhte man den Staudamm Codelago weiter, dadurch wurde es notwendig auch östlich des Kaps von Montorfano eine Talsperre zu bauen, den so genannten kleinen Staudamm (Dighetta).

Man geht auf diesem Damm hinüber und erreicht am Ende einen Trampelpfad, der bis zur unbefestigte Straße des Rundwegs des Devero-Sees ansteigt. Auf dieser Straße gehen wir nun nach rechts leicht aber beständig bergab, wobei wir über einen weiteren kleinen Staudamm kommen und ohne weitere Abzweige auf dem gepflasterten Weg bis zum Ort Crampiolo (1767 m) gehen. Die Steinhäuser sind um das weiße Oratorium San’Antonio Abate aus dem 17. Jh. gruppiert.

Hier gibt es verschiedene Lokale, wo man sich stärken kann, Bergbauerngasthöfe, Restaurants, Kostproben und Verkauf von Regionalprodukten. Unbedingt probieren sollte man den Bettelmatt, einen Almkäse, der schon im 18. Jh. bekannt war.

Nachdem man das Dorf durchquert hat, kommt man auf einer Holzbrücke über den Devero-Bach und nimmt eine Piste bergab (weiß-rotes Schild „Devero 0.25“), an einer ersten Abzweigung nach rechts (die zum Hexensee führt) geht man vorbei und nach etwa 300 m nach links weiter auf einem Holzsteg (braunes Schild „Devero percorso invernale“). Man geht um die Häuser von Il Motto di Crampiolo (etwa 1770 m) herum, um einen schönen Saumpfad in den Wald zu nehmen, der zum Dorf Corte d’Ardui, führt. Hier geht man an der Gabelung rechts weiter, wobei der Devero-Bach immer zu unserer Rechten fließt. Es geht ein Stück durch den friedlichen Wald, wo der Weg langsam absteigt, bis man wieder nach Alpe Devero zurückkommt, wo diese nette Tour endet.

Verlängerung: mit etwas größeren Kindern kann ganz um den Devero-See herumgehen und weitere 4,5 km und +125 m wandern, was ca. 2 Std. länger dauert. In diesem Fall geht man nicht über die Dammkrone, sondern am Ufer entlang, mit dem Wasserspiegel zu Rechten weiter (Schilder „Giro del Lago“), über die Codelago-Alm am Ende des Pianboglio-Beckens, um dann am anderen Ufer wieder zurückzugehen. Diese Strecke ist zum Teil Wanderweg zum Teil unbefestigte Straße mit einigen etwas exponierten Passagen, an denen man sich an Ketten festhalten kann.

weitere Informationen

Die Legende des Hexensees
Es war einmal vor langer Zeit ein Mädchen, das sich in einen Jüngling verliebt hatte, der aber leider leider nur Augen für ein anderes Mädchen hatte. Eines Tages, als das Mädchen untröstlich umherirrte traf es eine Alte, die auf einem Stein saß und spann. Als sie ihr in die Augen blickte, fühlte das Mädchen ein starkes Bedürfnis, sich diesem alten Mütterchen anzuvertrauen. Sie erzählte ihr von ihren Sorgen und flehte sie an, den Jüngling zu verzaubern, so dass er nur sie liebe. Die Alte versuchte das Mädchen davon abzubringen, doch ohne Erfolg. So nahm sie es auf sich, diesen Zauber zu erwirken, aber unter einer Bedingung: das Mädchen sollte zuvor einen anderen Mann sehen. Sie gingen zu einer Höhle, in deren Tiefe sich ein warmes gemütliches Zimmer mit zwei weiteren Hexen befand. Das Mütterchen wies das Mädchen an, in zwei Quellwasserlachen zu schauen. In der ersten sah sie ihren Liebsten, doch unter ihrem Blick wurde sein Gesicht runzelig und alt, mit weißen Haaren und gelben Zähnen. Erschrocken wollte das Mädchen fliehen, doch sie musste noch in die andere Lache schauen, wo sie einen bildschönen jungen Mann, mit liebevollem Blick und königlicher Kraft sah. Da verstand sie. In der ersten Lache hatte sie die menschliche Liebe gesehen, die glücklich machen kann, aber flüchtig und kurzlebig ist. In der zweiten Lache hatte sie die göttliche Liebe erblickt, die immer währt. Das Mädchen verstand nun, was sie wirklich wünschte, so begann sie mit den anderen Hexen zu tanzen, die Höhle verschwand und die Wasserlache schwoll an, zu einem Fluss, der das ganze Tal füllte. So entstand der Hexensee.
Die Geschichte der Hexen von Croveo
In Wirklichkeit ist die Gegend zwischen Baceno und Croveo als trauriger Schauplatz einer Hexenverfolgung zwischen dem 15. und 17. Jh. bekannt. Dutzende Frauen und auch einige Männer wurden gefangen genommen, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Historikern zufolge war die Erbitterung so groß wegen der Nähe zur kalvinistischen Schweiz, andere führen sie auf die Überreste heidnischer Bräuche zurück, die dank der Abgeschiedenheit dieser Täler überleben konnten. In jedem Fall bleibt es eine tragische und dunkle Seite der Geschichte und Religion.
Der Devero-Wasserfall
Auf der Fahrstraße zur Alpe Devero kommt man durch einen eindrucksvollen in den Felsen geschlagenen Tunnel, kurz dahinter an einer Rechtskurve hat man einen wundervollen Blick auf einen überwältigenden Wasserfall, den der Devero-Bach gebildet hat. Dieses Schauspiel verdient eine Pause auf dem Parkplatz gleich hinter der ersten Kehre. Dieser Parkplatz in 2,5 km Entfernung zum Ort ist der letzte, wo man noch kostenfrei parken kann.

Ratschläge zum Wandern mit Kindern

So wie hier vorgeschlagen ist dieser Spaziergang für Kinder jeden Alters geeignet. Die einzige Stelle, an der man aufpassen muss, ist die Passage über die kleinen Felsen kurz vor Montorfano. Der gesamte Weg um den Devero-See als Verlängerung kann mühsam werden und ist nur für ältere Kinder geeignet. Die Strecke kann allerdings nicht mit Kinderwagen befahren werden, in diesem Fall sollte man lieber nur auf der Piste gehen, die Alpe Devero mit Crampiolo verbindet. Wenn man länger schieben möchte, kann man auch bis zum Devero-See gehen, dabei sollte man sich aber auf dem gepflasterten Weg, am orografisch rechten Flussufer halten.

Wegmacher: Franco Voglino, Annalisa Porporato und Nora Voglino
Autoren von Texten: Franco Voglino und Annalisa Porporato

Live
Fair day
Schönes Wetter
-2,6°
Baceno (VB)

46.314361101063, 8.2605600357056

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