STRECKE SLOW TREK - "Raggio d'Oro" Pettenasco/Legro
Einfacher Spaziergang am Seeufer, der zum Großteil auf dem Goldenen Strahl verläuft und über den eindrucksvollen Ort Miasino von der Ortschaft Pettenasco nach Legro, dem „bemalten Dorf“ führt.
Ausgangsort: Pettenasco (300 m)
Zielort: Legro (360 m)
Höchster Punkt: Miasino (492 m)
Höhenunterschied: Etwa 200 m, nur Hinweg
Entfernung: 6 km nur Hinweg
Wanderzeit ohne Pausen: 2 Stunden, nur Hinweg
Art der Wege: gemischt (Wanderweg, asphaltierte Straße, Waldweg)
Wegweiser: weiß-rote Schilder „VU9“ und weiß-rote Zeichen
Wasser: Brunnen in den Ortschaften
Empfohlene Jahreszeit: ganzjährig, wenn kein Schnee liegt
Wie man hinkommt: 20 km entfernt von der Autobahnabfahrt Arona der A26, dann Richtung Gozzano und weiter nach Orta San Giulio und Pettenasco, am Ostufer des Ortasees. Parkplätze an der Landstraße in der Nähe der Pfarrkirche oder an der Anlegestelle. Andernfalls Parkmöglichkeit am Picknickplatz Paganetto. Mit dem Bus: Linie Borgomanero–Omegna (www.comazzibus.com). Mit der Bahn: Strecke Novara–Domodossola, Bahnhof Pettenasco (www.trenitalia.com). Mit dem Schiff: Linie Orta–Omegna, von Frühling bis Herbst (www.navigazionelagodorta.it)
Informationen: Distretto Turistico dei Laghi www.distrettolaghi.it; Fremdenverkehrsbüro IAT – Via Panoramica, Orta San Giulio, Tel. +39 (0)322.905163; Gemeinde Orta San Giulio www.comune.ortasangiulio.no.it; Fremdenverkehrsbüro – Via Vittorio Veneto im Museo dell'Arte della Tornitura del Legno (Museum für Holzdrechselkunst), Pettenasco, Tel. +39 345.9956357; Gemeinde Pettenasco www.comune.pettenasco.no.it; Gemeinde Miasino www.comune.miasino.no.it
Die Tour
Auch wenn man mit dem Auto zum Picknickplatz Paganetto fahren kann, empfehlen wir, wenn möglich, in der Nähe der Kirche oder an der Seepromenade zu parken, um die Möglichkeit zu haben, den Ort Pettenasco zu durchqueren und den schönen romanischen Glockenturm aus dem 11. Jh., einer der ältesten am See, zu bewundern. Bei der Kirche überquert man die Hauptstraße und geht in die Via Vittorio Veneto (Achtung, es gibt keinen Bürgersteig), die bergauf erst zum Museum für Holzdrechselkunst und dann zu einer Kreuzung mit einer kleinen Kapelle (Brunnen) führt.
Typisches Handwerk des Gebiets um den Ortasee war die Herstellung von gedrechselten Holzgegenständen, das bis in die 50er Jahre recht verbreitet war. Im Museum kann man eine Sammlung von Werkzeugen, Maschinen und Gegenständen aus den örtlichen Fabriken und Werkstätten sehen.
Gleich danach schlägt man die Straße rechts ein (braunes Schild „area picnic Paganetto“), die unter der hohen Eisenbahnbrücke durchführt (Kindern wird es Spaß machen, den besonderen Hall und das Echo unter der Brücke zu entdecken!). Weiter der Asphaltstraße folgend kommt man erst zu einer alten, efeubewachsene Brücke und kurz darauf zu dem Picknickplatz. Ein kleiner Umweg führt über eine Treppe links zum Sockel der Brücke am Bachufer mit einem alten Quellbach und einer kleinen Madonna. Kurz nach der Brücke schlägt man einen Waldweg rechts (Schild VU9 Carcegna-Miasino) ein, der gemächlich ansteigt, bis er die Eisenbahntrasse erreicht und dieser, zum Teil auch als Pflasterstraße, folgt. Bei einem Tor wendet man sich entschieden nach links bergauf, bis man auf eine breitere Piste stößt, die dann gemächlicher nach rechts führt. Man kommt auf der Via Roma an den Wohnhäusern von Carcegna vorbei. Man geht weiter an der Via Roma entlang, ohne auf verschiedenfarbige irreführende Zeichen zu achten, bis man zu einer Kreuzung bei der Kirche San Pietro Apostolo kommt. Man überquert die Kreuzung, um zur Kirche zu gehen, hinter der sich ein kleiner Spielplatz befindet. Man geht ein kurzes Stück auf der Asphaltstraße, um sich fast sofort nach links zu wenden (Schild „Miasino–Legro). Nach einem Gebäude, in dem der Arbeiterverein untergebracht ist, muss man aufpassen und nach rechts auf den kleineren Feldweg gehen (Achtung, geradeaus kommt man auf ein Privatgrundstück!), der durch eine Wiese zu einer kleinen Brücke über einen Bach führt, und dann auf einer Treppe ansteigt. Oben angekommen geht man auf der Piste nach links, die wenig später zu einer leicht ansteigenden Asphaltstraße wird. An dieser Stelle geht man immer geradeaus weiter, während sich der Blick nach rechts zum See und zur Halbinsel von Orta San Giulio hin öffnet. Man erreicht so den Ort Miasino, wobei man unter einem Bogen hindurch in die gepflasterten Gassen kommt.
Variante: der Weg geht rechts weiter, man sollte jedoch einen Umweg nach links durch die Dorfgassen machen. Man kommt an der großen Villa Nigra vorbei, dem prachtvollen Landsitz einer Adelsfamilie mit Flügeln aus verschiedenen Epochen vom 16. bis 18. Jh. Heute gehört sie der Gemeinde und wird für Events, Ausstellungen und Konzerte genutzt. Hier folgt man den Schildern zur Kirche San Rocco, einem großartigen Gebäude, das sich mit einigen grasbewachsenen Stufen über das Dorf erhebt (Bänke und Brunnen). Hier erreicht man dann den höchsten Punkt der gesamten Strecke. Sofort daneben befindet sich der Giardino dei Semplici, eine Art botanischer Garten mit einer Sammlung von in der Bibel zitierten Pflanzen, hinter dem Kirchturm liegen ein Fuß- und ein Volleyballplatz.
An der Gabelung geht man auf der gepflasterten Straße weiter, bis man eine Kreuzung erreicht. Hier muss man nach rechts gehen und ein Stück einer Asphaltstraße folgen (Achtung es ist kein Bürgersteig vorhanden!). Man verlässt diese nach 300 Metern, um einen Waldweg nach rechts (Schild „Legro-Orta“) einzuschlagen, der bergab durch ein Waldstück führt. Der Weg ist später asphaltiert und am Ende angekommen geht man nach links. Man erreicht eine Kreuzung, überquert sie und geht auf die beiden gegenüber liegenden Tore zu: zwischen diesen beginnt die Via Vecchia Stazione, mit den ersten Wandmalereien zum Thema Film. Sie sind in Legro dem sogenannten „bemalten Dorf“ angekommen; die zahlreichen Wandmalereien an den Hausfassaden und in den Straßen, die man beim Durchstreifen des Örtchens suchen kann, haben mit Filmen zu tun, die über den Ortasee gedreht wurden.
Für den Rückweg gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Man kann einfach auf demselben Weg wieder zurückwandern.
Man kann mit dem Zug auf der Strecke Novara–Domodossola vom Bahnhof FS von Orta-Miasino (der in Wirklichkeit hier in Legro ist!) fahren.
Sehr empfehlenswert ist es, den Fußweg bis Ort San Giulio zu verlängern (siehe nächste Beschreibung) und von dort mit dem Schiff in Richtung Omegna nach Pettenasco zurückzukehren (nicht im Winter).
Nach Orta San Giulio
Höhenunterschied: -100 Meter Abstiege, nur Hinweg
Entfernung: 2 km nur Hinweg
Wanderzeit ohne Pausen: 45 Minuten, nur Hinweg
Bei der Bahnlinie nimmt man die Unterführung zum Sportplatz und geht dann weiter auf einem Fußweg bis zur Via Marconi und zu einem Kreisel mit der prachtvollen Villa Crespi.
Sollte die Unterführung aus irgendeinem Grund geschlossen sein, geht man links an der Bahnlinie entlang, bis man den Bahnhof und dort die Via Marconi erreicht. Hier geht man nach links bis hinunter zu dem oben genannten Kreisel oder man nimmt die kleinere Via D. Giovanni Bosco, die parallel dazu ohne Verkehr verläuft.
Am Kreisel erscheint die Villa im neomaurischen Stil in ihrer ganzen Eleganz, sie ist heute das Luxushotel und -restaurant eines bekannten italienische Kochs. Wir sind nun in Orta San Giulio, das mit dem Qualitätssiegel „Borghi più belli d’Italia“ (schönste Orte Italiens) ausgezeichnet wurde (www.borghipiubelliditalia.it). Man biegt rechts neben der Villa in die Via Fava ein und erreicht in Kürze das Seeufer. Man geht weiter bis zum Platz Mario Motta mit dem Bootsanleger und zahlreichen Lokalen. An einer Seite des Platzes steht ein interessantes Gebäude mit Fresken und einer Treppe: der Palazzo della Comunità. Das Bauwerk von 1582 war Sitz der Regierung des Feudalstaats Riviera di San Giulio und wird auch Broletto oder Palazzotto genannt. Orta verliert sich in einem Labyrinth aus Gassen, das nur auf den ersten Blick chaotisch wirkt. Wenn man auf der Via Olina bleibt, die hinter dem Palazzo della Comunità weitergeht, kann man die Gassen und netten Gärten leicht erforschen. Man kann aber auch die Via Caire Albertoletti, den so genannte „Motta-Anstieg“ hinaufgehen, um einige der ältesten Gebäude zu bewundern. Zum Beispiel die Casa Marangoni (14. Jh.), die wegen der kleinen Fenster im oberen, von Fresken geschmückten Stockwerk, das von einem langen Holzbalken getragen wird, auch als das Haus der Zwerge bekannt ist.
Weitere Informationen
Der besondere Besuch
Von Orta San Giulio fahren verschiedene Boot zur Insel San Giulio, die sicherlich einen Besuch wert ist. Die schmalen Gassen, Treppen und Steinbögen lassen eine mittelalterlich anmutende Atmosphäre entstehen. Die meisten Gebäude stehen auf den Resten einer alten Burg, die vielleicht aus der Langobardenzeit stammt, doch es ist die Basilika San Giulio, die in ihrem rein romanischen Stil, am meisten beeindruckt. Sie wurde im 4. Jh. und wie es heißt von dem Heiligen persönlich erbaut, ein erstes Mal im 9. Jh. zu einer langobardischen Wehrkirche umgebaut, und während des 10.-11. Jahrhunderts weiter verändert. Im Innern befindet sich eine wertvolle Kanzel, die aus dem Naturstein Serpentin aus Oira gefertigt wurde (12. Jh.) mit interessanten Reliefs, darunter die Darstellung einer mysteriösen menschlichen Figur. Überlieferungen zufolge handelt es sich um den Benediktinermönch und Abt von Dijon, Guglielmo da Volpiano (962-1031), der eben hier auf der Insel geboren wurde. Bemerkenswert sind auch die Fresken aus dem 14.-16. Jh., von denen einige aus der Schule des Maler und Bildhauers Gaudenzio Ferrari (1475/80-1546) stammen. In der Sakristei wird eine versteinerte Rippe verwahrt die, wie es heißt, in einer Grotte auf der Halbinsel Orta gefunden wurde. Vielleicht der Überrest eines der vom Hl. Julius vertriebenen Drachen? Ein weiteres wirklich prachtvolles Gebäude ist das Kloster Mater Ecclesiae, wo seit 1973 eine in Klausur lebende Gruppe Benediktinerinnen Stoffe und Gobelins restauriert.
Ratschläge zum Wandern mit Kindern
Eine Wanderung für (fast) alle, allerdings nicht für Kinderwagen geeignet. Es lohnt sich, den Spaziergang bis nach Orta zu verlängern, die Kinder hätten sicher nichts gegen ein Eis am Seeufer!
Ausarbeitung der Strecke: Franco Voglino, Annalisa Porporato und Nora Voglino
Texte: Franco Voglino und Annalisa Porporato
45.816956161875, 8.4099054336548
45.816956161875, 8.4099054336548
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